Flüssiges Investment: Wertanlage Wein

In Zeiten, in denen traditionell lukrative Geldanlagen wie Immobilien oder heiss gehandelte Aktien immer unsicherer werden, tun sich mitunter exotische Möglichkeiten auf. So rücken auch kulinarische Alternativen in den Gesichtskreis. Worauf Sie bei der Kapitalanlage Wein achten müssen, erklärt Top-Sommelier Rakhshan Zhouleh.

Die Zeiten für eine Investition in die edlen Raritäten stehen günstig. Wie Rakhshan Zhouleh aus Fachkreisen weiss, wurden die Weinpreise vor einigen Jahren durch Länder wie Indien, China, Japan und Russland künstlich hochgeschraubt. Diese Entwicklung konnte leider noch nicht gänzlich gestoppt werden – chinesische Unternehmen und Privatpersonen kaufen immer noch Weingüter in Europa auf -, doch die Preise befinden sich derzeit wieder auf einem guten Stand.


Weinberg (Bild © Michael Stephan)

Rakhshan Zhouleh (Bild: © Rakhshan Zhouleh)

Liquid durch liquide Objekte

Der beste Wein erzielt die höchste Rendite. Daher empfiehlt der Sommelier ein Augenmerk auf die höchste Qualitätsstufe: Premier Grand Cru Classé. Das vielversprechendste Anbaugebiet der Welt ist dabei Bordeaux. Frankreich ist der Kaiser der Weinproduktion und so ist auch das zentrale Burgund eine empfehlenswerte Adresse.

Zusätzlich hat jedoch neben Spanien, der Toskana oder dem Piemont überraschenderweise Deutschland mit seiner Weinregion rund um die Mosel die Nase ganz vorn. Vor 100 Jahren war der deutsche Riesling sogar der teuerste Wein der Welt.

Nach Expertenmeinung als Anlagequelle geeignet sind die Weingüter Château Latour, Château Margaux, Château Cheval Blanc, Château Haut-Brion, Château Mouton-Rothschild oder Château Pétrus (obwohl dieser keine Premier Grand-Cru-Klassifizierung innehält). Auch das Château d’Yquem gehört zur Familie der wertvollsten Weine der Welt – und ist in seiner einzigartigen Süsse vergleichbar mit deutschem Wein von Egon Müllers Scharzhof an der Saar.

Dabei sollte das Augenmerk nicht ausschliesslich auf edle Rotweine gelegt werden. Auch Weisswein wie Chardonnay aus dem Burgund (zum Beispiel Bâtard-Montrachet) hat einen grossen Namen. „Die neue Welt“ ausserhalb Europas in Kalifornien und Australien bringt daneben auch immer wieder sogenannte „Kultweine“ hervor, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind.

Dabei ist der Wein umso wertvoller, je länger er geniessbar ist. Bis zu 50 Jahre sind qualitative Premiumweine lagerfähig. „Ich empfehle Magnumflaschen mit drei bis sechs Litern Inhalt, denn je mehr Flüssigkeit sich in einer Flasche befindet, desto länger kann man sie auch lagern“, sagt Zhouleh.

Zudem hilft als Leitfaden für hochwertige Weine die Bewertung von angesehenen Kritikern wie Robert Parker mit einer Benotung im Bereich von 96 bis 100 Punkten.

Investition nach Jahrgang

In der Welt des Weins gibt es Spitzenjahrgänge, die Weinkreationen als Wertanlage klassifizieren: 1784, 1846, 1848, 1858, 1864, 1865, 1870, 1875, 1899, 1900, 1920, 1926, 1928, 1929, 1945, 1947, 1949, 1953, 1961, 1970, 1971, 1982, 1985, 1986, 1989, 1990, 1995, 1996, 2000, 2005, 2006, 2009, 2010 und 2015. Erst letztes Jahr war demnach ein herausragender Jahrgang für High-Class-Weine aus Frankreich und Deutschland.

Besonders in Bordeaux werden Jahrgänge verkauft, keine Weine. Dabei gilt jedoch die Devise: Je jünger, desto teurer. Daher würde sich der Sommelier in der Regel für einen gereiften Wein entscheiden, der aufgrund seiner Qualität immer noch lange Zeit lagerfähig ist.

Doch Achtung: Wichtige Jahrgänge gelten nicht gleichermassen für jede Weinregion. 2005 glänzte Bordeaux mit edelsten Tropfen, die Toskana jedoch nicht. Zhouleh weiss ausserdem über die Besonderheiten innerhalb eines Anbaugebiets: „1970/71 war Bordeaux beispielsweise eher schwach, und dennoch gelang dem Château Pétrus in diesen Jahren ein exzellenter Wein“.

Woran erkenne ich einen authentischen Spitzenwein?

Authentizität lässt sich oftmals bereits an optischen Faktoren erkennen. Etiketten, die nicht gravierend beschädigt sind, oder eine Füllmenge, die nicht niedriger als 1 cm unter der Schulter der Flasche ist, sind erste Hinweise auf Qualität. Auch eine Lieferung in der Original-Kiste und ein Herkunftsnachweis bzw. Zertifikat sichern den Kauf ab.

Idealerweise sollte der ausgesuchte Wein direkt beim Winzer oder einem namhaften Weinhändler bestellt werden. Online-Geschäfte sind immer mit einem Risiko verbunden.

„Fragen Sie am besten einen Sommelier Ihres Vertrauens – sei es in Bezug auf Jahrgänge oder verlässliche Weinhandlungen. Wir helfen Ihnen gerne und unkompliziert mit unserem Wissen weiter“, so Zhouleh, der selbst seinen Kunden stets mit Rat und Tat zur Seite steht und bereits zahlreiche Weinkeller eingerichtet hat.

Die Schatzkammer im eigenen Heim

Um die Lebensdauer eines Weines möglichst hoch zu halten, empfiehlt sich eine Lagerung in dunkler, feuchter und geruchsneutraler Umgebung wie sie (Wein-)Kühlschränke herstellen können. Wem es möglich ist, zum Beispiel in einem Weinkeller, Spitzenbedingungen herzustellen, sollte seine wertvollen Flaschen bei 10-12°C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % aufbewahren.„Achten Sie darauf, dass die Möglichkeit zur Luftzirkulation besteht, und lagern Sie Ihren Wein immer in der Horizontale“, ergänzt Sommelier Zhouleh.

Das Verhältnis von Kosten und Gewinn

Nach Rakhshan Zhoulehs Expertenmeinung lohnt sich bereits eine Investition ab 500 Euro, insbesondere wenn die persönliche Weinsammlung nach und nach mit weiteren Weinbesonderheiten aufgestockt wird. Ein Budget zwischen 30.000 und 50.000 Euro hingegen ermöglicht ein Repertoire aus Top-Winzern, die signifikante Gewinnchancen realisierbar machen.

Die zu erwartenden Renditen ausgezeichneter Weine sind schwer zu prognostizieren. Allerdings kann in etwa mit 8 bis 12 % gerechnet werden.

… und da wären noch

Diese besonderen Weine empfiehlt der Experte aktuell:

2012 Côte Rôtie „La Turque“, Etienne Guigal, Rhône

2000 Château Mouthon Rotschild, Premier Grand Cru, Pauillac, Bordeaux

1990 Château Petrus, Pomerol, Bordeaux

Der Umerus Natura, Jahrgang 2013, „Edition Rakhshan Zhouleh“ ist ein noch junger Schatz aus den Händen eines Spitzensommeliers, in den vorausschauend bereits jetzt investiert werden kann.

Das letzte Jahr, 2015, hat sich bereits heute als „Jahr des Merlots“ bzw. „Jahrhundertjahrgang für Bordeaux“ einen Namen gemacht. Ein schöner Hinweis des Sommeliers ist daher das Weinpräsent zur Taufe von Kindern aus demselben Geburtsjahr. Selbstverständlich eignen sich darüber hinaus auch alle anderen Spitzenjahrgänge als Geschenk für Geburtstage oder Weihnachten – Anlässe, zu denen man seinen Liebsten eine wertsteigernde Anlage für die Zukunft übergeben möchte.

Rakhshan Zhouleh möchte allerdings zum Schluss nicht unerwähnt lassen: „Wein ist nicht die einzige Anlagemöglichkeit in alkoholischer Form. Auch andere Spirituosen wie Single Malt Whiskey, Cognac oder Armagnac sind (abhängig von ihrem Jahrgang) ein smartes Investment.“

In dem Sinne – Alkohol als Kapitalanlage: Innovativ, zeitgemäss und lukrativ.

 

Artikel von: Münchner Marketing Manufaktur GmbH
Artikelbild: © Michael Stephan

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