An Ostern auf hühnerfreundlichen Eierkonsum achten

Vor den Osterfeiertagen macht die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN auf das Leben von Legehennen aufmerksam.

VIER PFOTEN weist auf die Probleme bei der Produktion von (Oster)eiern hin und zeigt auf, wie man Ostern möglichst tierfreundlich gestalten kann.

Was wissen wir eigentlich über Hühner?

Bei einer artgemässen Haltung kann man viel Faszinierendes und Interessantes über das Leben und die Vorlieben dieser Tiere beobachten. Hühner lieben es zum Beispiel zu rennen, flattern, spielen und sich gegenseitig zu jagen. Ausserdem nehmen sie gerne Sonnenbäder und scharren und graben den lieben Tag lang nach Futter. Hühner sind auch sehr soziale Tiere, können bis zu 100 verschiedene Gesichter ihrer Artgenossen erkennen und schliessen untereinander Freundschaften.

Das Leben als Nutztier

Die Käfig- bzw. Batteriehaltung ist in der Schweiz seit 1992 verboten. Viele landwirtschaftliche Betriebe sind daher auf Bodenhaltung umgestiegen. Doch auch die sogenannte Bodenhaltung ist aus Tierschutzsicht problematisch, da den Hennen in dieser Haltungsform nicht sonderlich viel Platz garantiert wird. Je nach Haltungssystem dürfen 7 bis 17 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden und nur rund 20% des Bodens müssen eingestreut sein. Auslauf ist gesetzlich nicht vorgegeben.

Die Hochleistungs-Zucht auf maximale Eierproduktion führt dazu, dass die Legehennen nach etwa 80 Wochen nicht mehr rentabel sind, weil einige Eier dann weniger schön und stabil ausfallen können, oder weil einfach ein paar Eier weniger gelegt werden. Somit ist es gang und gäbe, Legehennen nach etwas mehr als einem Jahr zu töten, um jüngeren, profitableren Hühnern Platz zu machen.


© VIER PFOTEN

Hühnerfreundliche Ostern

Tierfreundlichere produzierte Produkte zu konsumieren ist bei Eiern ungemein einfach. Wer dies mit gutem Gewissen tun möchte, soll sich an Eier aus Biohaltung oder zumindest aus Freilandhaltung halten. Das ist einfach, denn bei Schaleneiern ist die Haltungsform immer deklariert. Aber Achtung: ganz anders sieht die Situation bei Produkten aus, welche Eibestandteile wie Eigelb oder Eiweiss enthalten: In einem grossen Teil der angebotenen Backwaren (Osterkuchen!), Desserts, Nudeln oder ähnlichem werden immer noch Eier verwendet, die aus nicht akzeptablen Haltungsbedingungen kommen, also aus Bodenhaltung oder im schlimmsten Fall aus Käfighaltung. Eine Deklaration der Haltungsform ist bei verarbeiteten Eiern nämlich nicht obligatorisch.

Es lohnt sich also, ganz genau hinzuschauen und mindestens auf Freiland-Eibestandteile zu achten. Weiter empfiehlt VIER PFOTEN einen massvollen Eierkonsum zu Ostern. „Planen Sie pro Person nur ein Osterei statt zwei oder mehr ein. Wenn wir nämlich den Konsum von tierischen Produkten wie Eiern nicht bald massgeblich reduzieren, führt kein Weg an den industriellen, intensiven Tierhaltungsformen vorbei, bei welchen das Tierwohl massiv leidet. Denn die Nachfrage muss ja irgendwie gedeckt werden. Gerade für den Osterkuchen kann ausserdem ganz einfach auf Ei als Bindemittel verzichtet und stattdessen Bananen oder Backpulver verwendet werden“, empfiehlt Lucia Oeschger von VIER PFOTEN.

 

Quelle: VIER PFOTEN Schweiz
Titelbild: © VIER PFOTEN | Gabriel Paun

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