Gemüse-Brühwürfel: Was steckt wirklich drin?

Gemüse-Brühwürfel gehören zur Grundausstattung fast jeder Küche. Sie sind praktisch, lange haltbar und im Nu einsatzbereit. Doch wie viel echtes Gemüse steckt in den Würfeln, und wie gesund ist die Instant-Würze wirklich?

Mit einem kleinen Würfel lassen sich Suppen, Saucen oder Reisgerichte im Handumdrehen verfeinern. Das klingt verlockend, vor allem wenn der Würfel als „Gemüsebrühe“ beworben wird. Doch ein Blick auf die Zutatenliste offenbart: Gemüse macht oft nur einen Bruchteil des Inhalts aus. Stattdessen dominieren Salz, Fett, Stärke und Aromastoffe. Was genau steckt in den kleinen Helfern – und gibt es bessere Alternativen?

Typische Zusammensetzung: viel Salz, wenig Gemüse

Ein klassischer Gemüsebrühwürfel besteht zu einem grossen Teil aus Speisesalz – in manchen Produkten macht es über 50 % des Inhalts aus. Hinzu kommen Palmöl oder Sonnenblumenöl als Trägerstoffe, modifizierte Stärke zur Bindung, Hefeextrakt als natürlicher Geschmacksverstärker und verschiedene Aromastoffe. Getrocknetes Gemüse wie Karotten, Sellerie oder Lauch erscheint oft erst weiter hinten auf der Zutatenliste.



Viele Hersteller geben den Gemüseanteil prozentual an – meist liegt er zwischen 3 und 10 %. In Bio-Produkten kann dieser Anteil höher sein, ebenso bei Premium-Marken. Doch der Unterschied zwischen Werbung und Realität bleibt gross: Das Bild von frischen Gemüsestücken auf der Verpackung steht im Widerspruch zur tatsächlichen Zusammensetzung.

Der Trick mit dem Hefeextrakt

Hefeextrakt ist ein natürlicher Aromaträger, der häufig anstelle von Mononatriumglutamat verwendet wird. Obwohl auf der Verpackung oft steht „ohne Geschmacksverstärker“, ist die Wirkung vergleichbar: Der Geschmack wird intensiviert, das Aroma verstärkt. Für empfindliche Menschen kann Hefeextrakt problematisch sein – bei Reizdarm oder Unverträglichkeiten empfiehlt sich Zurückhaltung.


Fakt: Laut einer Marktanalyse beträgt der durchschnittliche Gemüseanteil in handelsüblichen Brühwürfeln weniger als 5 %. In einigen Produkten sind es sogar nur 2 %.

Salz – der Hauptakteur

Salz ist nicht nur Geschmacksträger, sondern auch Konservierungsmittel. In Brühwürfeln wird es grosszügig eingesetzt, um Haltbarkeit und Würzkraft zu sichern. Doch der hohe Salzgehalt ist gesundheitlich nicht unproblematisch: Ein einzelner Würfel kann bis zu 5 Gramm Salz enthalten – das entspricht bereits der Hälfte der empfohlenen Tagesdosis für Erwachsene.

Für Menschen mit Bluthochdruck, Kinder oder Personen mit salzreduzierter Ernährung kann der regelmässige Konsum problematisch werden. Daher sollte die Menge genau beachtet und bei Bedarf auf Brühe mit reduziertem Salzgehalt zurückgegriffen werden.

Bio-Brühwürfel: eine bessere Wahl?

Biologische Brühwürfel verzichten meist auf künstliche Aromen, Geschmacksverstärker und Palmfett. Stattdessen setzen sie auf hochwertige Öle, getrocknetes Bio-Gemüse und Kräuter. Auch der Gemüseanteil ist oft deutlich höher – teilweise bis zu 20 %. Dennoch enthalten auch Bio-Würfel Salz, Fett und Stärke, wenn auch in reduzierter Menge.


Tipp: Wer Bio-Brühwürfel wählt, sollte auf transparente Hersteller achten, die genaue Prozentangaben zum Gemüseanteil machen und keine versteckten Zusatzstoffe verwenden.

Selbstgemachte Brühe – frischer geht’s nicht

Die gesündeste und geschmacklich differenzierteste Alternative bleibt die selbstgemachte Gemüsebrühe. Dafür werden Karotten, Lauch, Sellerie, Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie und andere Zutaten fein gehackt oder püriert, mit Salz konserviert und als Paste in Gläser gefüllt. Im Kühlschrank ist sie mehrere Wochen haltbar, im Tiefkühler sogar monatelang.



Ein weiterer Vorteil: Die Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Es lassen sich Varianten ohne Zwiebeln, ohne Knoblauch oder mit wenig Salz herstellen – ganz nach Geschmack und Bedarf. Auch die Verwendung von saisonalem oder überschüssigem Gemüse macht diese Form der Brühe nachhaltig und kostengünstig.

Welche Brühe passt wozu?

Je nach Gericht eignen sich verschiedene Brüheformen:

  • Würfel: Schnell und praktisch, ideal für Suppen oder zum Abschmecken
  • Flüssigkonzentrat: Intensiv, aber oft mit hohem Salz- und Zuckeranteil
  • Brühpaste: Flexibel dosierbar, bei Bio-Anbietern oft mit hohem Gemüseanteil
  • Selbstgemacht: Frisch, individuell und besonders aromatisch

Fazit: Der kleine Würfel mit grosser Wirkung

Gemüse-Brühwürfel sind praktische Küchenhelfer – aber kein Ersatz für frische Zutaten. Wer sie in Massen und bewusst einsetzt, kann mit gutem Gewissen kochen. Wer Wert auf Natürlichkeit, Geschmack und Gesundheit legt, greift zu hochwertigen Bio-Produkten oder bereitet Brühe gleich selbst zu. Der Aufwand lohnt sich – geschmacklich, gesundheitlich und ökologisch.

 

Quelle: gourmetnews-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © New Africa/Shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Madeleine Steinbach/Shutterstock.com

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