Kräuter richtig trocknen und lagern: So bleibt das Aroma lange erhalten

Wer Kräuter selber erntet, möchte ihr Aroma und ihre Wirkstoffe möglichst lange bewahren. Mit der richtigen Trocknung und Aufbewahrung wird aus frischem Grün ein haltbarer Vorrat voller Geschmack und Duft.

Ob aus dem Garten, vom Balkon oder aus der freien Natur – frische Kräuter lassen sich unkompliziert konservieren. Getrocknete Kräuter sind nicht nur praktisch für die Küche, sondern auch als Tee, Räucherwerk oder Naturapotheke einsetzbar. Entscheidend ist dabei das richtige Vorgehen beim Trocknen und Lagern.

Welche Kräuter sich gut zum Trocknen eignen



Grundsätzlich lassen sich fast alle Kräuter trocknen – besonders gut eignen sich solche mit festeren Blättern, hohem Gehalt an ätherischen Ölen und geringem Wasseranteil. Sehr wasserhaltige Kräuter wie Basilikum oder Schnittlauch verlieren beim Trocknen oft Aroma und Farbe – sie lassen sich besser einfrieren oder frisch verwenden.

Bestens geeignet:

  • Thymian
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Oregano
  • Majoran
  • Minze
  • Melisse
  • Kamille

Tipp: Kräuter am besten kurz vor der Blüte ernten – dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten.

Schritt für Schritt: Kräuter richtig trocknen

Das Trocknen sollte schonend und langsam erfolgen – zu viel Hitze zerstört ätherische Öle und Inhaltsstoffe. Der ideale Ort ist luftig, schattig und trocken – etwa ein Dachboden, eine Speisekammer oder ein geschützter Balkon.

Anleitung zur Lufttrocknung



  1. Kräuter am besten am späten Vormittag ernten (nach dem Abtrocknen des Taus)
  2. Stiele bündeln und kopfüber an einem luftigen Ort aufhängen
  3. Alternativ: Einzelne Blätter auf ein sauberes Küchentuch oder Backpapier legen
  4. Nach 1–2 Wochen sind die Kräuter rascheltrocken – ein Fingerkneiftest genügt
  5. Blätter von den Stängeln streifen und möglichst ganz lassen – erst vor Verwendung zerreiben

Tipp: Trocknen in der Sonne oder im Ofen bei über 40 °C vermeiden – das zerstört die empfindlichen Wirkstoffe.

Alternativen: Ofen oder Dörrgerät

Wenn wenig Platz vorhanden ist oder es schnell gehen muss, kann auch ein Dörrautomat oder Backofen verwendet werden. Wichtig: Temperatur niedrig halten und ausreichend lüften.

Im Ofen trocknen

  • Backofen auf maximal 40 °C einstellen (Umluft)
  • Backblech mit Backpapier belegen, Kräuter ausbreiten
  • Ofentür einen Spalt offen lassen (z. B. mit Holzlöffel)
  • Trocknungszeit: 1–3 Stunden je nach Kräuterart

Im Dörrautomat

  • Temperatur zwischen 35–40 °C einstellen
  • Kräuter locker auf die Gitter legen
  • 2–5 Stunden Trocknungszeit – je nach Gerät und Sorte

Richtig aufbewahren: Luftdicht, kühl und dunkel

Nach dem Trocknen kommt es auf die richtige Lagerung an – nur so bleiben Aroma, Farbe und Inhaltsstoffe erhalten. Ideal sind lichtundurchlässige Gläser, Blechdosen oder Keramikbehälter mit gut schliessendem Deckel.

Lagerungstipps

  • Kräuter immer ganz lassen – erst kurz vor Gebrauch zerkleinern
  • Behälter beschriften mit Namen und Datum
  • Kühl, trocken und dunkel lagern (nicht über dem Herd!)
  • Verbrauch innerhalb eines Jahres empfohlen – danach lassen Aroma und Wirkung nach

Tipp: Kleine Baumwollsäckchen mit getrockneten Kräutern eignen sich auch wunderbar als duftende Einschlafhilfe oder Schrankduft.

Fazit: Kräuter haltbar machen mit wenig Aufwand

Kräuter zu trocknen ist eine der ältesten und einfachsten Methoden zur Konservierung. Sie verlangt nur wenig Technik, dafür etwas Geduld und das richtige Händchen für Timing. Mit dem richtigen Wissen wird aus dem Kräuterbund ein aromatischer Vorrat für Tee, Küche und Hausapotheke.

Wer regelmässig erntet, kann sich so einen eigenen, natürlichen Kräuterschatz aufbauen – ganz ohne künstliche Zusatzstoffe oder Verpackung. Ein Stück Natur im Vorratsschrank – und das rund ums Jahr.

 

Quelle: gourmetnews.ch-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © olepeshkina/Shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Caterina Trimarchi/Shutterstock.com

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