Kräuter vermehren: So ziehst du deine Lieblingskräuter ganz einfach aus Stecklingen
von belmedia Redaktion Allgemein Ernährung Essen & Trinken Gastronomie News
Wer frische Kräuter liebt, muss nicht immer neue Pflanzen kaufen – viele Sorten lassen sich ganz einfach über Stecklinge vermehren. So entstehen aus einem einzigen Exemplar gleich mehrere Ableger.
Ob Basilikum, Minze, Rosmarin oder Salbei: Mit wenigen Handgriffen und etwas Geduld lässt sich ein Kräutergarten ganz einfach erweitern. Die Vermehrung über Stecklinge spart nicht nur Geld, sondern garantiert auch frische Pflanzen aus gesunden, bereits bewährten Exemplaren.
Was sind Stecklinge – und wie funktioniert die Vermehrung?
Stecklinge sind abgeschnittene Triebspitzen oder Zweige, die erneut Wurzeln bilden und zu einer eigenständigen Pflanze heranwachsen. Diese Methode wird vor allem bei krautigen oder verholzenden Pflanzen eingesetzt – darunter viele beliebte Küchenkräuter.
Die beste Zeit für das Schneiden von Stecklingen ist das Frühjahr oder der frühe Sommer – also während der Hauptwachstumsphase. Dann treiben die Pflanzen kräftig und haben genug Energie, um neue Wurzeln auszubilden.
Grundvoraussetzungen
- Gesunde Mutterpflanze ohne Krankheiten oder Schädlinge
- Scharfes, sauberes Messer oder Gartenschere
- Frische Anzuchterde oder ein Glas Wasser
- Warmer, heller Standort (ohne direkte Sonne)
So geht’s Schritt für Schritt: Stecklinge schneiden und bewurzeln
Die Methode ist bei den meisten Kräutern ähnlich – kleine Unterschiede gibt es je nach Sorte. Wichtig ist stets, dass der Steckling jung, aber stabil genug ist und keine Blüten trägt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Triebspitze mit 10–15 cm Länge abschneiden, idealerweise unter einem Blattknoten
- Untere Blätter vorsichtig entfernen – mindestens zwei Blattpaare stehen lassen
- Steckling wahlweise ins Wasser stellen oder direkt in Anzuchterde stecken
- Bei Wasser: Behälter täglich lüften, alle 2–3 Tage Wasser wechseln
- Bei Erde: Erde leicht feucht halten, Steckling ggf. mit Haube oder Folie schützen
- Nach 2–4 Wochen zeigen sich erste Wurzeln – danach in grössere Töpfe pflanzen
Wer möchte, kann das Bewurzeln mit einem natürlichen Mittel wie Weidenwasser unterstützen – dieses enthält wachstumsfördernde Hormone.
Welche Kräuter eignen sich besonders gut?
Viele Kräuter lassen sich über Stecklinge vermehren – einige einfacher, andere mit etwas Geduld. Besonders geeignet sind krautige oder halbverholzte Arten. Weniger geeignet sind Pflanzen mit Pfahlwurzeln oder Knollen.
Erprobte Kandidaten für Stecklingsvermehrung:
- Basilikum: Schnell bewurzelt im Wasserglas, ideal für die Fensterbank
- Minze: Wächst fast schon zu gut – viele Sorten lassen sich gut teilen oder über Stecklinge vermehren
- Rosmarin: Halbreife Triebe bewurzeln in Erde mit Geduld (3–6 Wochen)
- Salbei: Junge Triebe ohne Blüte gut geeignet
- Thymian: Klein, aber zuverlässig – benötigt Wärme und Geduld
Fehler vermeiden – häufige Stolpersteine
Die Stecklingsvermehrung ist grundsätzlich unkompliziert, doch ein paar typische Fehler lassen sich vermeiden. Etwa zu viel Wasser, direkte Sonne oder schlechte Hygiene können dazu führen, dass der Steckling fault oder nicht bewurzelt.
Typische Fehlerquellen
- Zu tiefe Stecklinge – immer oberhalb eines Blattknotens schneiden
- Stecklinge im Zug oder zu schattig platziert
- Ungeeignete Erde (z. B. zu nährstoffreich oder schlecht durchlüftet)
- Unregelmässiges Giessen – gleichmässige Feuchtigkeit ist entscheidend
Fazit: Mehr Kräuter für wenig Aufwand
Die Vermehrung von Kräutern über Stecklinge ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ein kleines Gartenabenteuer. Mit einfachen Mitteln entstehen kräftige, gesunde Pflanzen, die lange Freude bereiten und in der Küche täglich begeistern.
Ob auf dem Balkon, im Garten oder auf der Fensterbank – wer einmal damit beginnt, wird überrascht sein, wie gut die Natur sich vervielfältigen lässt. Und wie einfach es ist, unabhängig frische Kräuter zu ernten – ganz ohne Neukauf.
Quelle: https://gourmetnews.ch/-Redaktion
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