Nachhaltiger Fischgenuss: Schweizer Zucht und internationale Labels

Fisch aus nachhaltiger Haltung ist keine Utopie: In der Schweiz entstehen moderne Zuchten – parallel dazu garantieren Labels wie MSC oder ASC Transparenz und Umweltschutz.

Regionale Aquakulturprojekte liefern beste Voraussetzungen für kurze Lieferketten und hohe Frische. Gleichzeitig gewähren internationale Zertifikate Käufern Glaubwürdigkeit und Planungssicherheit – der Anspruch: Verantwortung vom Wasser bis auf den Teller.

Schweizer Zuchtmodelle: Innovation trifft Regionalität



In der Schweiz entstehen zunehmend Investitionen in nachhaltige Fischzucht mit hoher technischer und ökologischer Qualität.

  • Basis 57 (Kanton Uri): Landgestützte Zucht ohne Import von Eiern, mit geschlossener Kreislaufwirtschaft
  • Valperca: Reduktion des CO₂-Ausstosses durch moderne Kreislaufsysteme
  • Rubigenhof Fischzucht (Bern): Quellwasser, langsames Wachstum, artgerechte Haltung
  • Tropenhaus Frutigen: Wärmenutzung aus Geothermie für nachhaltige Störzucht und Kaviar
  • Dualfisch: Kräuterfische aus ressourcenschonender Zucht ohne Meeresfischmehl
  • Knospe-Fisch: Bio-Standard nach Bio Suisse mit Fokus auf Tierwohl und Futterqualität

Tipp: Regional gezüchteter Fisch bietet Vorteile in Frische, Rückverfolgbarkeit und CO₂‑Einsparung gegenüber importierten Produkten.

Internationale Zertifikate: MSC, ASC & Co. im Überblick

Internationale Labels machen nachhaltige Fischerei und Zucht sichtbar und vergleichbar.

  • MSC (Marine Stewardship Council): Zertifikat für Wildfisch, mit Fokus auf Bestandsmanagement, Beifangvermeidung und transparente Fangmethoden
  • ASC (Aquaculture Stewardship Council): Prüft Umweltstandards in Zuchtbetrieben, von Futter über Wasserqualität bis zu sozialen Standards
  • Friend of the Sea (FOS): Wildfang und Zucht, mit strengem Monitoring und Fokus auf Biodiversität
  • Weitere Labels: BAP (Best Aquaculture Practices), Naturland und EU-Bio-Siegel ergänzen den Markt

Lungernsee, Schweiz

Alle Labels arbeiten mit Audits, Chain-of-Custody-Ketten und periodischen Re-Zertifizierungen. Ihre Glaubwürdigkeit hängt von Kontrolle, Konsistenz und Markttransparenz ab.


Tipp: Beim Kauf lohnt sich nicht nur das Label, sondern auch der Blick auf Herkunft, Farming‑Methode und Anbietertransparenz.

Herausforderungen und Chancen im Zusammenspiel

  • Kosten: Zertifizierung ist aufwendig, kleinere Betriebe sind im Nachteil
  • Technik: Wasserreinigung, CO₂-Kontrolle und Rücklaufsysteme sind zwingend
  • Vertrauen: Konsumenten verlangen QR‑Codes, Online‑Rückverfolgbarkeit oder Farmbesuche
  • Weiterentwicklung: Labels setzen auf Fortschritt – auch nach der Zertifizierung
  • Chancen: Marktzugang, höhere Preise und verbesserte Wahrnehmung
  • Kurze Wege: Lokale Zuchten sparen Transportemissionen
  • Kombinierte Signale: Bio-Label und Regionalität schaffen Vertrauen

Welche Fischarten profitieren besonders?

In der Schweiz dominieren Süsswasserarten in der Zucht. Dazu zählen:

  • Egli / Zander: Beliebt bei Schweizer Konsumenten, ideal für Kreislaufsysteme
  • Lachs: In Indoor-Systemen z. B. durch Swiss Lachs in Lostallo produziert
  • Forelle / Saibling: Häufig in Bio‑Qualität oder Quellwasserzuchten erhältlich

Importierter Fisch – etwa Garnelen, Thun oder Lachs – sollte mindestens ein ASC-, MSC- oder FOS-Label tragen, um ökologischen Standards zu genügen.


Tipp: In Restaurants gezielt nach zertifiziertem Fisch fragen – viele Betriebe listen Labels bereits in der Karte.

Fazit

Nachhaltiger Fischgenuss beginnt beim Anbieter: Schweizer Zuchten liefern hochwertige, umweltschonende Ware. Internationale Labels sichern Wildfang und Zucht im Ausland ab. Wer bewusst konsumiert, stärkt Fischvielfalt, Gewässerschutz und soziale Standards – und geniesst dabei mit bestem Gewissen.

 

Quelle: gourmetnews.ch-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Aleksei Isachenko/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Peter Hofstetter/shutterstock.com

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