Von Blutverlust bis vegane Diät: Die vielfältigen Ursachen von Eisenmangel

Als ich Kind war, pflegte meine Grossmutter mich regelmässig mit einer Angewohnheit zu erschrecken, die mir bis heute Gänsehaut beschert: Sie ass einmal in der Woche rohe Leber.

Damit wollte sie einem Eisenmangel vorbeugen und sie predigte mir auch, dass ich rohe Leber ab der Pubertät essen sollte. Auch wenn solche Massnahmen heute sicher ungewöhnlich erscheinen, boten sie früher eine effektive Möglichkeit, einem heute weitverbreiteten Übel beizukommen: dem Eisenmangel.

Ernährung und Eisenmangel

Der Eisenmangel zählt zu den häufigsten Nährstoffdefiziten weltweit und er verursacht vielfältige gesundheitliche Probleme. Eine Anämie, so der medizinische Fachbegriff für den Eisenmangel oder die Blutarmut tritt dann auf, wenn der Körper nicht genug Eisen hat, um Hämoglobin, einen wesentlichen Bestandteil der roten Blutkörperchen, zu produzieren. Dies führt in der Folge zur Eisenmangelanämie, die sich in diffusen Symptomen wie Müdigkeit, Blässe, Haarausfall und Konzentrationsstörungen äussert. Da diese Symptome nicht eindeutig zuzuordnen sind, wird ein Eisenmangel oft erst spät erkannt. Gute Eisenpräparate erhalten Sie in Ihrer Online Apotheke für die Schweiz, nachdem Sie bei Ihrem Hausarzt zur Abklärung vorstellig geworden sind.

Einer der Hauptgründe für Eisenmangel ist eine unzureichende Aufnahme von Eisen durch die Nahrung. Hier ist die vegane Diät auf dem Prüfstein, denn eine Hauptquelle von Eisen ist in tierischen Produkten wie Fleisch und Fisch enthalten. Das Eisen aus Fleisch und Fisch wird Häm-Eisen genannt. Es gibt aber auch pflanzliche Nahrungsmittel, die als gute Eisenquellen gelten. Hierzu zählen Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte. Allerdings sollte man wissen, dass die Bioverfügbarkeit von tierischen Fleischprodukten höher ist als die von pflanzlichen Quellen. Die höhere Bioverfügbarkeit bedeutet, dass das Eisen aus tierischen Quellen besser vom Körper aufgenommen wird. Unsere moderne Lebensweise mit vielen verarbeiteten Fertigprodukten ist prädestiniert dafür, einen Eisenmangel entstehen zu lassen. Viele Menschen ernähren sich heute überwiegend von verarbeiteten und eisenarmen Lebensmitteln, wie Fertigprodukten.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Eine weitere häufige Ursache für Eisenmangel, insbesondere bei Frauen, ist der Blutverlust durch die monatliche Menstruation. Starke oder lang anhaltende Menstruationsblutungen können den Eisenspeicher des Körpers erheblich erschöpfen. Ein besonderes Phänomen bei Frauen ist die Anämie in der Schwangerschaft. Für Frauen, die schwanger werden wollen, ist es wichtig zu wissen, dass der Eisenbedarf signifikant während der Schwangerschaft ansteigt. Das hat damit zu tun, dass das Blutvolumen der Mutter zunimmt und der Fötus viel Eisen für seine Entwicklung benötigt. Eine unzureichende Eisenzufuhr während der Schwangerschaft kann nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die Entwicklung des Babys beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an eisenhaltigen Lebensmitteln ist, hilft dabei, den Eisenspiegel zu erhöhen. Gute Eisenquellen sind rotes Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat, und eisenreiche Getreideprodukte wie zum Beispiel Quinoa. Man sollte idealerweise schon vor Eintreten der Schwangerschaft über gut gefüllte Eisenspeicher verfügen.

Chronische Krankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn oder andere Erkrankungen, die die Nährstoffaufnahme im Darm beeinträchtigen, können ebenfalls zu einem behandlungsbedürftigen Eisenmangel führen. Die genannten Darmerkrankungen verhindern, dass der Körper Eisen effektiv aus der Nahrung aufnimmt, selbst dann, wenn die Ernährung reich an Eisen ist. Für Senioren gilt das gleiche wie für Schwangere: Sie sollten die Eisenaufnahme unter Aufsicht ihres Hausarztes steigern. Blutarmut bei Senioren ist weitverbreitet und führt zu vielen unangenehmen Begleiterscheinungen. Zur gesicherten Diagnose eines Eisenmangels werden Bluttests durchgeführt, um den Hämoglobinwert, den Ferritinspiegel(ein Indikator für die Eisenspeicher im Körper) und andere relevante Blutwerte zu überprüfen. Die Behandlung von Eisenmangel umfasst in der Regel die Erhöhung der Eisenaufnahme durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel. In schweren Fällen oder wenn Nahrungsergänzungsmittel nicht ausreichen, können Eisengaben auch intravenös durch den behandelnden Arzt erfolgen.

 

Titelbild: Symbolbild (© cones – shutterstock.com)

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