Waldgasthof Buchenhain: Hotelier Stefan Kastner im Interview über fabelhafte Weine
VON belmedia Redaktion Gastronomie Hotellerie News Weine & Spirituosen
Südlich von München verbergen sich hinter den Toren des Waldgasthofs Buchenhain wahre Schätze. Stefan Kastner und Rina den Drijver, die Besitzer des Hauses, verfügen nicht nur über ein traditionsreiches Hotel mit „Ausgezeichneter Bayerischer Küche“, sondern auch über einen exzellent sortierten Weinkeller.
Dieser bietet eine grosse Auswahl an Rot- und Weissweinen von verschiedensten Weingütern aus dem europäischen Raum. Besondere Tropfen kann man auch im Internet ersteigern. Höchstes Gebot wurde mit einer Flasche Romanée-Conti 1967 für 3.500 Euro erzielt.
Im folgenden Interview gibt Stefan Kastner Auskunft über die Hintergründe zu seinem fabelhaften Wein-Repertoire.
Herr Kastner, beim Anblick Ihrer erlesenen Weinkarte des Waldgasthofs Buchenhain stellt sich die Frage: Wie haben Sie die Liebe zum Wein entdeckt?
Erst einmal trinke ich einfach für mein Leben gern Wein, vorwiegend Rotwein. Hinzu kommt, dass mich das Thema seit jeher interessiert hat, sprich wie macht man richtig guten Wein? Stichwort Bio-Weingüter, von denen wir auch einige gute Adressen auf unserer Karte haben.
Faszinierend finde ich auch die verschiedenen Faktoren, die dazu beitragen, dass besondere Weine ganz plötzlich eine unglaubliche Wertsteigerung erfahren. Des Weiteren haben Landgasthöfe in der Regel keine so ausgereifte Weinkarte – das wollte ich bewusst anders machen.
Sie beziehen Weine aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien. Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihre Weinkarte zusammen?
Wir legen den Fokus auf europäische Weine, da ich überzeugt davon bin, dass besonders hinsichtlich deutscher Weine, enormes Potenzial vorhanden ist – vor allem im Bereich der Weissweine. Ich selbst trinke zum Beispiel gern einen Riesling. Noch dazu ist es uns wichtig, dass wir gute Tropfen aus vielen verschiedenen Anbaugebieten in unserem Repertoire haben, sodass unsere Gäste aus einem grossen Angebot wählen können und auch der passende Wein zur jeweiligen Speise gereicht werden kann.
So legen wir zum Beispiel Wert darauf, aus Österreich eine gute Auswahl an Veltlinern und aus Frankreich eine ganze Bandbreite an erstklassigen Bordeaux-Weinen anbieten zu können. Wichtig ist uns auch, qualitativ gute Weine in verschiedenen Preisbereichen auf der Karte zu führen. Nicht jeder kann oder möchte 80 Euro für eine Flasche ausgeben!
Können Sie denn einen qualitativ hochwertigen Flaschenwein für kleineres Geld von Ihrer Karte empfehlen?
Natürlich. Die Preise unserer Flaschenweine beginnen ab circa 20 Euro. Hier könnte ich zum Beispiel einen Riesling „Brauneberger Juffer Sonnenuhr“ GG, Jahrgang 2015, vom Weingut Fritz Haag für 45 Euro empfehlen. Oder auch einen feinen Morellino di Scansano „Podere 414“ DOC, Jahrgang 2014, aus dem Hause Simone Castelli aus Italien für 35 Euro. Insgesamt achten wir stets auf ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bezüglich der Preisbildung unserer Weine.
Gibt es einen Grund, weshalb in Ihrem Weinkeller besonders die Auswahl der französischen Weine so vielfältig ist?
Weil ich ein Bordeaux-Fan bin! (lacht) Mittlerweile zieht es mich aber auch stark zum Burgunder hin. Ich bin allerdings grundsätzlich der Meinung, dass man sich nicht so sehr auf eine Weinsorte einfahren sollte. Ich finde eher, dass es wichtig ist, immer Neues zu probieren. Auch der eigene Geschmack kann sich verändern und man bleibt automatisch am Puls der Zeit. Zum Beispiel zählt ein Castillo Ygay Rioja Gran Reserva, Jahrgang 2010, definitiv auch zu meinen Lieblingsweinen.
Eine letzte Frage noch an Sie, Herr Kastner: Wie kam es eigentlich zu der Idee, besondere Tropfen über das Internet zu versteigern?
Naja, wir sind ja schon lange aktiv in der Versteigerung von Antiquitäten und auf Wein bezogen ist das ein gut gebundenes Kapital im Weinkeller. Eine Art Wertanlage, wenn man überlegt, dass ein 2010er Bordeaux, der etwa 30-40 Jahre durchhalten muss, in ein paar Jahren seine Trinkreife erreicht hat und dann eine dementsprechende Wertsteigerung mit sich bringt. Zum Beispiel war das letztens der Fall bei einem Brunello di Montalcino, der sich über Nacht um das Doppelte seines Wertes gesteigert hat, nachdem er zuvor 100 Parker Punkte erhalten hatte.
Höchstes Gebot erzielten wir mit einer Flasche Romanée-Conti 1967 für 3.500 Euro. Das Schönste bei der ganzen Sache ist allerdings, dass man stets mit Weinliebhabern, Sammlern oder auch Experten auf dem Gebiet in Kontakt kommt und sich wunderbar austauschen oder fachsimpeln kann. Viele der Mitbieter kommen dann auch einfach persönlich bei uns vorbei und geniessen ein gutes Gläschen aus unserem Weinkeller.
Der Weinkeller im Waldgasthof Buchenhain
Unter dem 100 Jahre alten Teil des Waldgasthofs befindet sich ein beeindruckendes Kellergewölbe, das exquisite Weinschätze aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien birgt. Bereits die massive Eichenholztür mit Eisenbeschlägen zeugt von der Detailliebe, mit welcher der Weinkeller gebaut wurde.
Das historische Ziegelmauerwerk wird an den teils offenen Stellen der grob verputzten Steinwände sichtbar. Alle Weine lagern auf wärmebehandelten Regalen aus 200 Jahre alter Fichte. Der voll klimatisierte Raum misst eine konstante Temperatur von 14 – 14,5 Grad Celsius und circa 75% natürliche Luftfeuchtigkeit.
Auszug aus der aktuellen Weinkarte 2018 des Waldgasthofs Buchenhain (PDF)
Quelle: Münchner Marketing Manufaktur
Titelbild: © Waldgasthof Buchenhain