Weinlese im Kanton Bern mit bestem Ergebnis seit vier Jahren

Auch wenn das Wetter mit extremen Niederschlägen im Juni und Trockenheit im September und die Kirschessigfliege den Winzerinnen und Winzern im Weinjahr 2016 übel mitspielte, lag der Ertrag der Traubenlese von 1.970 Tonnen deutlich über dem der letzten vier Jahre. Und die Qualität lässt nichts zu wünschen übrig.

Im Kanton Bern wurden 2016 rund 1.970 Tonnen Trauben geerntet. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine ähnlich grosse Weinernte gab es letztmals 2011.

Und dies trotz Wetterkapriolen: Die Schäden hielten sich im Kanton Bern nach der aussergewöhnlichen Frostnacht vom 27. April 2016 zwar in Grenzen – anders als in gewissen Gebieten in der Ostschweiz. Doch im Mai und Juni hatten die Winzerinnen und Winzer mit viel Niederschlag zu kämpfen. Somit wurde der Pflanzenschutz zur grossen Herausforderung, besonders für die Bio-Betriebe.

Im August und September mussten die Jungreben am Bielersee allerdings wegen der Trockenheit teilweise bewässert werden. In Spiez dezimierte ein Hagelunwetter in der Nacht vom 28. Mai die Ernte stark. Schäden durch die Kirschessigfliege konnten in den Weinbaugebieten des Kantons Bern dank Prävention, einem ausgeklügelten Überwachungssystem und intensiver Zusammenarbeit zwischen Produktion, Beratung und Forschung jedoch weitgehend vermieden werden.

Frucht und Aromatik in Hülle und Fülle

Die Qualität der geernteten Trauben war sehr gut, ebenso die Reife der Beeren. Zwar ist der Zuckergehalt beim Chasselas nicht so hoch wie in den Vorjahren. Dafür ist das Traubengut in den meisten Fällen sehr gesund und kaum von Botrytis (Pilz) befallen. Es entstand nur wenig Aufwand beim Aussortieren.

Erste Aussagen von grösseren Betrieben umschreiben den Jungwein als harmonisch, ausgeglichen und aromatisch. Besonders die weissen Spezialitäten gefallen gut und haben das sortentypische Aroma. Das Potenzial für einen weiteren guten Weinjahrgang ist somit vorhanden.

Die Regionen Thunersee und Bielersee mit grossem Traubenzuwachs

Der grösste Teil der Trauben (1.816 Tonnen) wurden in der Region Bielersee geerntet, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Am Thunersee waren es mit 139 Tonnen sogar 33 Prozent mehr. Das übrige Kantonsgebiet weist nur eine kleine Rebfläche auf und hat besonders unter den Frostschäden gelitten: Hier wurden nur 15 Tonnen (-32 Prozent) eingebracht.

Rebfläche und Betriebe in der Entwicklung

Die Rebfläche ist im Vorjahresvergleich um zwei auf 245 Hektaren gewachsen. Auch bei den Bewirtschaftern sind zwei Betriebe dazugekommen, es sind nun 191. Hingegen schreitet die Strukturbereinigung bei den Einkellern voran: Die Zahl der Betriebe hat gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent abgenommen. Ende 2016 stellen im Kanton Bern noch 80 Betriebe selber Wein her.

Anlässlich der Weinlesekontrolle und Selbstkontrolle gab es erfreulicherweise trotz der grossen Ernte keine nennenswerten Beanstandungen.

 

Quelle: Kommunikation Kanton Bern (KomBE), Staatskanzlei
Artikelbild: © mRGB – shutterstock.com (Symbolbild)

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