Craft Beer ist im Trend – mit leckerem Bier-Rezept zum Nachkochen

Craft Beer ist gerade, im wahrsten Sinne des Wortes, in aller Munde. Dabei habe ich in unseren Bier-Kochkursen inkl. Verkostung gelernt, dass diese Bezeichnung kein Qualitätsmerkmal ist.

Der Begriff Craft Beer oder Craft Brewery entwickelte sich in Amerika und dient dort den kleinen und Kleinst- Brauereien, sich von den Grosskonzernen abzuheben und anzuzeigen, dass noch viel Handwerk in die Bierherstellung eingebracht wird.

Ich habe extra den Begriff „Grosskonzerne“ gewählt, weil die Produktion von den bekanntesten Brauereien Grössenordnungen haben, die man als Laie nicht greifen kann. So produzierte z. B. die mexikanische Brauerei Grupo Modelo, hier gehörte die Marke Corona dazu, im Jahr 2012 55,8 Millionen Hektoliter Bier.

Das entsprach 2,9% der weltweiten Bierproduktion. 2013 wurden sie von einer belgischen Brauerei übernommen. Die dänische Brauerei Carlsberg belieferte die Welt im selben Jahr mit 120 Millionen Hektoliter Bier, Heineken mit 172 Millionen und unangefochten die Belgier Anheuser Busch InBev mit unfassbaren 353 Millionen Hektoliter. Das entsprach damals mehr als 18% der weltweiten Bierproduktion.

Bei diesen Massen kann man sich nun gut vorstellen, dass da überhaupt nichts mehr von Hand gemacht wird. Es läuft alles Computer bzw. Maschinen gesteuert. Ferner wird natürlich penibel darauf geachtet, dass jede Flasche bzw. Glas Bier gleich schmeckt – und genau das war der Ausgangspunkt für die „Craft Beer“-Bewegung. Da gab es eine Handvoll Bierliebhaber, die keine Lust mehr auf den immer selben Geschmack hatten.

Mittlerweile ist diese Bewegung auch in Europa und Deutschland angekommen. Es gibt immer mehr Klein- und Mikro-Brauereien, die aussergewöhnliche Biere herstellen. Seit ein paar Jahren eröffnen nun auch immer mehr Läden, in denen es alles zu kaufen gibt, was mit der Bierkultur zu tun hat. Hier waren uns die Belgier gut 10 Jahre voraus. Bei einem Besuch im wunderschönen Gent habe ich damals schon solche Läden wahrgenommen. Es gab Hunderte verschiedene Biere und alle passenden Accessoires dazu.

Nun, was hat die Craft Beer Geschichte mit uns zu tun … Genau deshalb liebe ich das Leben, weil es die irrwitzigen Geschichten schreibt. Dieses Jahr, im hintersten Ecken von Schottland, Acharacle genannt, haben wir in unserem Urlaub einen jungen Mann und seine Eltern kennengelernt. Schnell die Emailadressen ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben, und so kam es dann auch.

Nun einige Monate später und einen Besuch des jungen Mannes in Münster weiter wissen wir, dass er und natürlich seine ganze Familie Besitzer einer der ältesten und unabhängigsten Brauerei Englands sind. Es handelt sich hier um die Samuel Smith Brewery.

In der Brauerei aus dem Jahr 1758 gären die Biere traditionell noch heute in Gefässen aus Tonschieferplatten. Alle Biere werden zu 100% aus natürlichen Zutaten gebraut und um die Tradition zu wahren, liefert Samuel Smith auch heute noch alle Bierlieferungen an Pubs in Tadcaster mit Pferd und Wagen aus. Dafür beschäftigt sich die Familie sogar mit der Pferdezucht von Shire Horse.

Neben diesen Besonderheiten stammt auch das Brauwasser immer noch aus dem ursprünglichen Brunnen von 1758. Aussergewöhnlich ist auch die Tatsache, dass die bei dem Fermentationsverfahren verwendeten Hefestämme kontinuierlich etwa seit dem Jahr 1900 eingesetzt werden. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die Brauerei unabhängige Pubs betreibt, die keine anderen Spirituosen oder Softdrinks anbieten und ausschliesslich in Tadcaster produzierte Biere vertreiben. Hier wird Tradition in allen Belangen ganz gross geschrieben.

Nun freue ich mich umso mehr, dass der junge Mann, genannt Sam, gerne bei mir bzw. mit mir einen Bier-Kochkurs in Münster geben möchte und uns in seine Welt der Biere entführen möchte. Und deshalb gibt es heute auch ein Rezept, das mit Bier zubereitet wird.

Quinoa-Kirsch-Auflauf

  • 125 g Quinoa
  • 100 ml Milch
  • 200 ml Wheat Beer
  • Zitronenabrieb
  • 75 g Butter
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 2 Eier
  • 500 g Quark
  • 1 EL Weizenmehl
  • ½ Pck. Backpulver
  • 1 Glas Kirschen
  • 50 g Mandelblättchen
  • Öl
  • Butterflöckchen

Quinoa in Bier und Milch mit dem Zitronenabrieb 15 Minuten leicht köcheln, anschliessend auf ausgeschalteter Herdplatte noch ca. 10 Minuten ziehen lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen.



Die Eier trennen und eine Schaummasse aus Butter, Zucker und Eigelb herstellen. Quark, Mehl und Backpulver zugeben. Den gekochten Quinoa, abgetropfte Kirschen und Mandelblättchen unter die Quarkmasse rühren. Eiweiss zu festem Eischnee schlagen und vorsichtig unterheben.

Die Masse in eine mit Öl gefettete Auflaufform füllen, mit einigen Butterflöckchen belegen und bei 175 °C ca. 30 – 40 Minuten backen. Wenn Sie es in so kleine Auflaufformen in den Ofen geben, die Backzeit kürzen!

 

Bildquelle: artcuisine.eu / Janny Hebel

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