Grand Cru Salgesch: Walliser Weindorf Salgesch feiert seine Pionierleistung

Das Weindorf Salgesch feiert am 3. und 4. September 2018 mit einer grossen Vertikaldegustation für das Fachpublikum in Zermatt seine Pionierleistung:

Vor dreissig Jahren erstellten die mutigen Walliser Winzer als erste Schweizer Weinbaugemeinde strenge Qualitätsvorschriften für die Trauben- und Weinproduktion und riefen ihren Grand Cru Salgesch ins Leben. Damit legten Sie 1988 den Grundstein zum Qualitätsweinbau in der Schweiz.

Mit der Idee von 1988 waren die Winzer des hübschen Weindorfs Salgesch oberhalb der Stadt Siders im Wallis, dem grössten Schweizer Weinbaukanton, der Zeit voraus. Sie erkannten, dass ihre Gewächse sich nur mit höchster Qualität von den anderen Schweizer Weinen abheben würden.

Höchste Qualität bedeutete den schonungsvollen, nachhaltigen Umgang mit dem Boden und eine rigorose Ertragsbeschränkung sowie klare Regeln im Weinkeller. Hingen früher bis drei Kilo an einem einzelnen Pinot-Noir-Rebstock, sah das neue Reglement noch 0.8 kg vor. Damit gelang es, das Traubengut der tiefwurzelnden, auf den magnesiumreichen Kalkböden gut gedeihenden Blauburgunderrebe aromatischer und konzentrierter als bisher heranreifen zu lassen.

Im Ausbau des Weins wurde bewusst auf den Holzeinsatz verzichtet um die Fruchtigkeit und die Mineralität des Weins in der Flasche unbeeinflusst zur Geltung zu bringen. Der auf diese Weise hergestellte Wein unter dem Label Grand Cru Salgesch präsentierte sich erstmals im Juni 1989 entschieden aromatischer, fruchtiger, strukturierterer, finessenreicher und ausgewogener. Zwar erntete die Idee der Salgescher anfangs vielerorts nur ein müdes Lächeln.

Doch mit der Einführung des Grand Cru Salgesch gewann das Winzerdorf schnell an Reputation und die über zwanzig Grand-Cru-Winzer der ersten Stunde entwickelten sich zu den Pionieren des Schweizer Qualitätsweinbaus.

Mit Qualität, Individualität und Sortenvielfalt in die Zukunft

Gemäss Gesetz sind sowohl die Pinot-Noir-Rebe als auch Gamay, Syrah und Cornalin als rote Rebsorten für grosse Gewächse, für die Grands Crus, zugelassen. In den letzten dreissig Jahren hat sich im globalen Weinbau indessen viel verändert. Moderne Technologien im Keller, Forschung und Entwicklung an den Fachhochschulen, Aus- und Weiterbildung für Profis wirken sich in Rebberg und Keller aus. Das Bewusstsein für Marketing und Kommunikation stärkt die Winzer in der Präsentation der Einzigartigkeit ihrer Gewächse.

Das Marketingpotenzial des Grand Cru für die ganze Region haben anfangs des neuen Jahrtausends auch die Behörden erkannt. Die Einführung des Grand Cru AOC Wallis im Jahr 2004, welche den Grand-Cru-Status basierend auf einem kantonalen, weniger strengen Reglement verschiedenen Weinbaugemeinden zugesteht, spornt die rund vierzig innovativ denkenden und experimentierfreudigen Weinbaubetriebe heute an, sich mit neuen Ideen vom generellen AOC Wallis weiterhin als echte Pioniere für Qualitätserzeugnisse abzuheben.

Boden- und Sortenvielfalt als Grundstein des Erfolgs

Salgesch ist ein Rotweindorf: 80 Prozent der steilen, nach Süden ausgerichteten Flächen am sonnenverwöhnten rechten Rhone-Ufer sind mit roten Gewächsen bestockt. Pinot Noir besetzt als Königin der Weine 70 Prozent der Gesamtrebfläche von 261 Hektaren und dies nicht von ungefähr: Nirgendwo sonst im Wallis finden sich so magnesiumreiche Kalkböden wie hier. Um den Grand Cru Salgesch als erstes Grand-Cru-Gewächs der Schweiz erfolgreich in die Zukunft zu führen, drängen sich immer wieder Reglementsanpassungen auf.

Auch wenn nicht immer alle Mitglieder hinter den Entscheiden der Leitung des als Verein organisierten Grand Cru Salgesch stehen können, finden die Winzer des 1500-Seelen-Dorfs, welches das Kreuz der Johanniter im Gemeindewappen führt, immer wieder zueinander. Dafür sorgt nicht nur die der Verein Weindorf Salgesch, der auch das Ressort Grand Cru angehört. Die grosse Bodenvielfalt Salgeschs bietet die Chance, auch mit Rebsorten wie beispielsweise Merlot zu experimentieren. Neue Anbaumethoden wie der biodynamische Weinbau und mutige Ideen im Keller, wie etwa der Ausbau in georgischen Amphoren, lassen aufhorchen.

Das ist zwar nicht Grand-Cru-konform, doch Salgeschs von Individualität geprägte Winzer haben ein gutes Rezept entwickelt: Ihre Rebsorten wählen sie nach den Böden. Die Weinberge pflegen sie als Geschenk der Natur. Ihre persönliche Individualität leben sie im Keller aus. Und am Markt treten sie gemeinsam auf. Was sie verbindet, ist der starke Qualitätsgedanke von Salgesch, der sich vor dreissig Jahren im Grand Cru Salgesch manifestierte. Darauf bauen sie und gehen mutig ihren Weg.

Das zeichnet den Grand Cru Salgesch aus:

• Der Wein wird nach dem Reglement des Grand Cru Valais produziert und in die dafür vorgesehene einheitliche Flasche abgefüllt.
• Das Traubengut für die betreffenden Weine muss von Rebbergen des Territoriums der Gemeinde Salgesch stammen.
• Die für den Grand Cru Salgesch zugelassenen Rebsorten sind Pinot Noir, Gamay, Cornalin und Syrah.
• Die für Grand Cru Salgesch zugelassenen Weine sind Pinot Noir, Dôle, Cornalin und Syrah.
• Die Reben müssen mindestens 8-jährig sein, Pflanzungsjahr inbegriffen.
• Pro Rebstock sind 800 g pro Quadratmeter zugelassen.
• In Salgesch ist der vorgegebene Mindestzuckergehalt für Pinot Noir 96,6 °Oe (Grand Cru AOC Wallis: 91,9 °Oe)
• Der Ausbau im Holz ist nicht zugelassen, was den Grand Cru Salgesch besonders finessenreich, fruchtig, reell und unverwechselbar macht.
• Eine Degustationskommission bestehend aus Weinspezialisten aus der ganzen Schweiz degustiert die ab Tank eingereichten Weine, die 88 von 100 Punkte erreichen müssen, um den Grand-Cru-Status zu erhalten.
• Die Weine ruhen 15 Monate im Keller der Weinproduzenten, bevor sie für den Markt freigegeben werden.
• Die lückenlose Rückverfolgbarkeit ist gewährleistet.

 

Quelle: Verein Weindorf Salgesch
Titelbild: obs/Verein Weindorf Salgesch/Thomas Andenmatten

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