Scharf und lecker – Chili als Schlankmacher

Ein grosser Vorteil von Chili-Schoten ist, dass sie ballaststoffreich sind, aber nur wenige Kalorien haben. Daher sind sie auch so gesund. Sie helfen beim Abnehmen, aber auch bei gesundheitlichen Problemen wie beispielsweise Kreislaufproblemen.

Auch wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, müssen Sie nicht auf die gesunde Wirkung verzichten: Kaufen Sie sich Chili-Kapseln in der Apotheke.

In diesem Artikel erfahren Sie viel Wissenswertes rund um die Peperoncini, Tipps und Tricks für die Verarbeitung und originelle Ideen, was Sie mit den scharfen Schoten zaubern können.

Wie kam die Chili nach Europa?

Als Kolumbus vor über 500 Jahren aus Amerika zurückkam, brachte er nicht nur die Kartoffel nach Europa: Er hatte auch Samen von Chilipflanzen und Paprika geladen. So richtig anfreunden wollte sich hier aber niemand mit dem scharfen Gemüse. Je mehr wir jedoch fremde Küchen schätzen lernten und Globetrotter neue Rezepte mit nach Hause brachten, fanden auch Chilis ihre Liebhaber. Heute heizen sie nicht nur in mexikanischen Speisen kräftig ein. Während in Europa, besonders im Mittelmeerraum, mildere Sorten angebaut werden, züchtet man in Asien und Nordafrika höllisch scharfe.

Als man bereits in Osteuropa und auf dem Balkan feurige Gerichte mit Peperoncini servierte, tasteten sich die Schweizer erstmal langsam an die scharfen Schoten heran: Zuerst wurden sie getrocknet als Gewürzpulver benutzt, und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts würzten wir vereinzelt auch mit Tabasco-Sosse. Zuwanderer aus dem Süden und aus asiatischen Ländern, welche hier Restaurants mit Gerichten ihrer Heimatländer eröffneten, brachten uns auf den Geschmack. Heute müssen wir nicht mehr zum nächsten asiatischen Laden fahren, um frische Chilischoten kaufen zu können, sie sind in jeder Gemüseabteilung erhältlich.

Scharf und noch schärfer: verschiedene Sorten

Chili ist nicht gleich Chili. Hunderte verschiedene Sorten sollen weltweit gezählt worden sein. So gross ist die Auswahl in unseren Gemüseregalen natürlich nicht. Die einzelnen Arten werden in einer sogenannten Schärfegrad-Skala nach Scoville-Graden eingeteilt. Diese wurde 1912 von Wilbur Scoville, einem amerikanischen Pharmakologen, entwickelt. Danach hat unser Gemüsepeperoni einen Schärfegrad von maximal 10, Sambal von 100 bis 500 und die Tabascososse erreicht immerhin 2500 bis 5000. Wem das noch nicht scharf genug ist, der geht zum Mexikaner essen: Die für mexikanische Gerichte häufig verwendeten Jalapeño heizen mit einem Schärfegrad von bis zu 8000 ein. Reiner Cayennepfeffer und Habaneros sind nochmals deutlich feuriger, werden aber von Mitteleuropäern kaum verzehrt. Es soll sogar eine Chilisosse mit einer Schärfe von 9.000.000 auf der Scoville-Skala geben.


Weltweit gibt es hunderte Chilisorten, für die Scharfschmecker-Küche kommt man aber mit einer Hand voll verschiedener Chilis aus. (Bild: © Teri Virbickis – shutterstock.com)

Chili hilft beim Abnehmen

Für die Schärfe der Peperoncini ist das Capsaicin verantwortlich, ein Stoff, der sich besonders in den Kernen und Scheidewänden ablagert. Es regt den Stoffwechsel an und verdünnt das Blut. Durch seine gefässerweiternde Wirkung sorgt es dafür, dass man nach seinem Genuss bestimmt nicht mehr unter kalten Händen und Füssen leidet. Die Schoten selbst verfügen über reichlich Ballaststoffe, während sie nur wenige Kalorien liefern. Gleichzeitig gelten sie als „Geschmacksträger“, das heisst: Wer seine Speisen pikant mit Peperoncini würzt, braucht weniger Fett zu verwenden. Wenn Sie Chili nutzen, kochen Sie fettarm und trotzdem schmackhaft.

Die Schoten enthalten viel Vitamin E und C. Beides benötigen wir reichlich. Vitamin E schützt die roten Blutkörperchen und gewährleistet dadurch den einwandfreien Sauerstofftransport im Blut. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und wird für den Knochenaufbau gebraucht.
Ausserdem ist erwiesen, dass Schärfe glücklich macht. Warum ist das so? Beim Genuss von feurigen Speisen reagiert der Körper, indem er Warnsignale ans Gehirn sendet. Dabei werden Endorphine freigesetzt, die dafür bekannt sind, Glücksgefühle auszulösen. Weil Schokolade eine ähnliche Wirkung haben soll, sind seit einiger Zeit Schokoladekreationen mit Chili erhältlich.

Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten

Kaum jemand wird herzhaft in eine Chilischote beissen, um von ihren vielen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Das müssen Sie auch nicht, denn sie lassen sich äusserst vielseitig verwenden. Sie passen in Salsas, Gemüse- und Fleischgerichte, Dips, Sossen, Öle und sogar in Konfitüren. Zudem eignen sie sich zum Dekorieren. Eines der bekanntesten Gerichte mit Chili ist Penne arrabiata. Wenig bekannt dagegen sind Konfitüren mit den feurigen Schoten. Deshalb möchte ich Ihnen ein Rezept dafür aufschreiben.

Für sechs Gläser mit je einem Viertelliter Inhalt benötigen Sie:

  • 2 in kleine Würfel geschnittene Peperoncini
  • 5 geschälte und ebenfalls gewürfelte Mangos
  • 25 g Gelierzucker
  • 350 g braunen Zucker
  • 100 ml frisch gepressten Limettensaft
  • 3 Esslöffel Rum

Und so wird’s gemacht:

  • Chilis, Mangos und Limettensaft in einen Topf geben und mit Zucker und Gelierzucker vermischen
  • Aufkochen lassen und dabei ständig rühren
  • Rund fünf Minuten sprudelnd kochen lassen
  • Vom Herd nehmen und sofort den Rum unterrühren
  • In Gläser füllen und gut verschliessen

Dies ist natürlich keine Konfitüre für Ihr Frühstücksbrötli. Sie passt aber hervorragend als Dip oder zu allem Grilliertem. Somit ist sie auch ein originelles Mitbringsel zur nächsten Grillparty!

Zubereitungstipps

Bei der Verwendung von Chilischoten ist Vorsicht geboten. Nach der Verarbeitung sollten Sie unbedingt die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen und Schneidebretter, Arbeitsfläche und Messer reinigen. Während der Zubereitung dürfen Sie keine empfindlichen Körperstellen berühren, das betrifft vor allem Augen, Schleimhäute und kleine Wunden. Es empfiehlt sich, während der Verarbeitung von Chilischoten Einweg-Handschuhe zu tragen.

Natürlich können Chilischoten haltbar gemacht werden. Sie können diese trocknen, in dem Sie sie auf eine Schnur fädeln und aufhängen. So bekommen sie keine Druckstellen und sehen erst noch dekorativ aus. Zum Trocknen eignet sich, vor allem für dickwandige Arten, auch der auf etwa 50 Grad aufgeheizte Backofen. Die getrockneten Schoten können pulverisiert und einzeln als Gewürz oder als Zusatz für Gewürzmischungen verwendet werden. Eine solche Mischung hatte ich mir vor ein paar Jahren aus den Ferien mitgebracht und stelle sie mir seitdem selber zusammen. Sie gehört für mich einfach in die gesunde Mittelmeerküche, die ich sehr mag. Die Mischung enthält: Chili, Peterli, Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin, Chnobli und Salbei.

Abschliessen möchte ich diesen Artikel mit einem Tipp für eine Dekoration, die ein richtiger Hingucker auf jedem feurigen Essen, aber auch auf kalten Platten und Salaten ist: Aus roten Chilischoten zaubern Sie im Handumdrehen hübsche Blütendekorationen. Die Schoten werden mit einem scharfen Messer ringsherum längs bis zum Stielansatz eingeschnitten. Dann entfernen Sie die Kerne und legen die Schoten einen Moment in eiskaltes Wasser. Dabei wölben sie sich nach aussen, wobei die dekorative Blütenform entsteht.

 

Artikel von: gourmetnews.ch-Redaktion
Artikelbild: © Pawel Michalowski – shutterstock.com

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