Trotz Frost und Schäden: erste Schweizer Kirschen
Die eisige Kälte Ende April machte den Obstproduzenten massiv zu schaffen. Die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt verursachten grosse Schäden an den Kulturen.
Besonders betroffen sind die Kirschen, wie die Ernteschätzung des Schweizer Obstverbandes (SOV) zeigt.
Einen Monat nach den verheerenden Frostnächten können die Schäden an den Kulturen abgeschätzt werden. Bei den Kirschen sind die Zahlen ernüchternd. Schlimm betroffen sind bei den Steinfrüchten ebenfalls die Aprikosen und Zwetschgen. Die fehlenden Mengen bedeuten eine Herausforderung für die gesamte Branche.
Die ersten kleinen Mengen an Schweizer Kirschen werden jetzt im Kanton Waadt geerntet, danach folgt das Wallis. Nach und nach starten dann auch in den übrigen Regionen der Schweiz mit der Ernte der Frühsorten. Die Haupternte erwarten die Produzenten ab Ende Juni.
Die Kirschenernte entspricht einem Viertel
Gemäss der ersten Ernteschätzung von Ende Mai rechnet der SOV mit einer katastrophalen Kirschenernte von rund 809 t. Die Erntemenge teilt sich auf in 359 t Klasse 28+ (40 %), 376 Tonnen Klasse 24+ (50 %) und 74 Tonnen 21+ (10 %). Die geschätzte Erntemenge 2017 entspricht 25 % einer guten Ernte. Der Verlust beläuft sich auf CHF 20.5 Mio.
Die regionalen Unterschiede sind gross
Gesamthaft über alle Früchte gesehen sind die regionalen Unterschiede bei den Ertragsausfällen sehr gross. Im Wallis sind etwa zehn bis zwanzig Prozent der Äpfel beschädigt, während sich der Schaden in der Zentralschweiz auf rund 80 Prozent beläuft.
Insgesamt rechnet der SOV bei den Äpfeln und Birnen über einen gesamtschweizerischen Ertragsausfall von zirka 35 Prozent. Für eine detaillierte Schätzung wird der Fruchtfall von Ende Juni abgewartet. Der Ernteausfall wird auf CHF 38.3 Mio. geschätzt.
Fast Vollversorgung bei den Erdbeeren
Bei den Beerenkulturen sind vor allem die Freilandkulturen betroffen. Kulturen im Folientunnel blieben weitestgehend verschont. Die Ernte von inländischen Erdbeeren läuft derzeit auf Hochtouren und die Produzenten können die Konsumenten mit Schweizer Erdbeeren fast vollversorgen.
Der Ertragsausfall wird mit CHF 12.3 Mio. beziffert. Für eine genaue Schätzung bei den Strauchbeeren ist es noch zu früh. Die genauen Zahlen stehen ab Mitte Juni zur Verfügung. Zurzeit spricht man von CHF 6.3 Mio. Verlust.
Hanglagen verzeichnen fast Totalausfall
Bei den Aprikosen beläuft sich der Ausfall auf rund 50 Prozent. Während die Walliser Talebene kaum Ausfälle verzeichnet, rechnet man in den Hanglagen mit einem Ausfall von 80 – 100 Prozent. Der Ertragsausfall entspricht CHF 14.8 Mio.
Bei den Zwetschgen kann der Ertrag noch nicht abschliessend geschätzt werden. Die genauen Zahlen folgen Mitte Juli. Der Ertragsausfall wird auf CHF 6.3 Mio. beziffert.
Quelle: Schweizer Obstverband
Artikelbilder: Schweizer Obstverband