Selbstständig mit eigenem Lieferservice – die Vor- und Nachteile

Nicht immer muss es ein teurer Restaurantbesuch sein. Der Trend geht dazu, sich das Essen ins Haus liefern zu lassen. Wer auf diesen Zug aufspringen will, gründet einen eigenen Lieferservice. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten. Das Geschäft bringt Vor- und Nachteile mit sich.

Ein eigener Lieferservice kann aus unterschiedlichen Ausgangssituationen heraus gegründet werden. Während einige Gründer quasi bei null einsteigen und sich ein komplettes Geschäftskonzept überlegen müssen, besitzen wieder andere bereits eine Gastwirtschaft, eine Bäckerei oder eine Metzgerei und möchten nun damit beginnen, die Lebensmittel direkt zum Kunden zu liefern. Die Planung des eigenen Lieferservice ist in jedem Fall eine grosse Herausforderung, welche reiflich überlegt und gut durchgeplant werden muss.

Die Konkurrenz ist gross

Wer einen Lieferdienst besitzt, ist ein Dienstleister der Absatzlogistik. Die Branche boomt und es existieren viele verschiedene Anbieter mit unterschiedlichem Konzept, verschiedenen Zielgruppen und differenzierter Abwicklung. Wer kennt nicht den klassischen Pizza-Lieferdienst. Darüber hinaus können aber auch Backwaren, Obst und Gemüse oder andere Lebensmittel ausgeliefert werden. Die Konkurrenz ist also gross, aber gleichzeitig ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, sich auf einen bestimmten Zweig festzulegen oder flexibel zu bleiben und unterschiedliche Aufträge anzunehmen.

Ausgeliefert

Die wichtigste Frage ist natürlich, was ausgeliefert werden soll. Die Wahl besteht aus einem bestimmten Produkt, einer Produktgruppe oder ganz unterschiedlichen Waren. Eine breite Produktpalette auszuliefern, bedeutet die Möglichkeit zu haben, einen grossen Kundenstamm anzusprechen. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Auftragslage aus. Mit einem möglichst umfangreichen Spektrum an Angeboten wächst auch die Konkurrenz, dies kann sich wiederum nachteilig auswirken. Ist die Konkurrenz schneller und kann sich besser am Markt behaupten, können Aufträge verloren gehen.

Wer sich auf ein spezielles Produkt konzentriert, schränkt seinen Kundenkreis ein. Dies erscheint auf den ersten Blick nachteilig, besitzt aber gleichzeitig den Vorzug, dass die Konkurrenz abnimmt. Damit kann sich der Lieferservice schneller und sicherer eine Marktposition erarbeiten.

Die Voraussetzungen schaffen

In einen Lieferservice muss zunächst investiert werden. Wer noch kein eigenes Unternehmen besitzt, wird sich um die passenden Räumlichkeiten kümmern müssen, welche natürlich Miet- und Energiekosten verursachen. Die Kücheneinrichtung ist notwendig, wenn die Speisen frisch zubereitet und anschliessend geliefert werden sollen. Wer fertige Produkte ausliefern möchte, wird diese einlagern müssen, damit es nicht zu Lieferengpässen kommt.

Um die Speisen verpacken zu können, müssen entsprechende Behältnisse angeschafft werden. Damit die Speisen auf dem Transport ihre Temperatur behalten, sind Boxen mit Warmhaltefunktion nötig. Weiterhin sollte ein Lieferfahrzeug angeschafft werden. Für das Ausliefern von Pizza oder Nudelgerichten kann der eigene Pkw verwendet werden. Grössere Mengen, etwa bei Catering-Diensten, bedürfen eines grösseren Fahrzeuges mit mehr Stauraum.

Kleinere Bestellungen mit kurzen Wegen in den Innenstädten können auch mit dem Fahrrad zum Kunden transportiert werden. Für all diese Investitionen müssen die finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Dies ist zunächst nachteilig für das Geschäft und es wird einige Zeit brauchen, bis sich die Investitionen amortisiert haben.


Kuriere führen Aufträge für die Lieferung von Gütern aus
Besonders in Innenstädten lohnt sich für die Auslieferung die Anschaffung von Motorrollern. (Bild: Halytskyi Olexandr – shutterstock.com)

Bekannt werden

Steht das Konzept und es könnte eigentlich losgehen, wird nicht viel passieren, wenn die Kunden ausbleiben. Um den Lieferdienst bekannt zu machen, ist Werbung notwendig. Die beste Visitenkarte für einen erfolgreichen Lieferdienst ist eine ansprechende und leicht zu bedienende Webseite. Ist diese optisch nicht ansprechend oder unübersichtlich, können auch keine Kunden gewonnen werden. Niemand sollte sich auf die telefonischen Bestellungen verlassen. Die meisten Kunden schauen zunächst auf die Webseite. Dort sollte das Angebot übersichtlich dargestellt werden. Die Kunden sollten durch einen einfachen Bestellvorgang geleitet werden. Eine ansprechende wie übersichtliche Optik der Homepage kann der Kundenbindung dienen. Wichtig ist auch die Präsentation der Lebensmittel. Mit den richtigen Tipps lassen sich leicht ansprechenden Fotos erstellen. Ein umständliches Bestellformular oder langsame Ladezeiten werden Kunden kosten. Daher ist es besonders wichtig, hier nicht zu sparen.

Die Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Das Kaufverhalten der Kunden ändert sich.
  •  Die Nachfrage steigt.
  • Kunden nutzen vermehrt Online-Bestelldienste.
  • Eine bequeme Alternative zum eigenen Einkauf ist gefunden.
  • Stammkunden können gewonnen werden.
  •  Eine vielfältige Produktauswahl ist gegeben.
  • Ein Lieferdienst ist ideal für Restaurantbesitzer

Nachteile

  • Die Konkurrenz ist gross.
  • Ein entsprechender Kundenstamm wird benötigt.
  • Der Verdienst kann stark schwanken.
  • Es muss in Räumlichkeiten investiert werden.
  • Ein Lieferfahrzeug ist anzuschaffen.
  • Es wird eine aussagekräftige Homepage benötigt.

 

Titelbild: Miracel vaart – shutterstock.com

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